Siegen. Zu Gast bei der Siegener Tafel waren jetzt einige Mitglieder der Siegener SPD-Fraktion. Im Gepäck hatten sie einen Spendenscheck über 333 Euro. Dieser Betrag kam zustande, weil die Mitglieder der SPD-Fraktion ihr Sitzungsgeld aus der Dezembersitzung des Rates der Stadt Siegen dem Verein spendeten. „Wir lassen der Siegener Tafel zum wiederholten Male unsere Sitzungsgelder zukommen, da der Verein gleich zwei sinnvolle Aufgaben übernimmt: Zum einen bewahren sie bedürftige Menschen vor Hunger und Mangelernährung. Zum anderen retten sie noch brauchbare Lebensmittel vor der Mülltonne. Beides getreu ihrem Motto ‚Lebensmittel verteilen anstatt sie zu vernichten‘. Was kann es besseres geben?“, lobte Detlef Rujanski, Vorsitzender der Siegener SPD-Fraktion, die Arbeit der Siegener Tafel.
Vorsitzende Anne Schäfer und Sybille Klein, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, schilderten den SPD-Mitgliedern die tägliche Arbeit der Siegener Tafel: „130 Personen sind ehrenamtlich bei der Siegener Tafel tätig. Die Männer sammeln die Lebensmittel mit vier Kühlsprintern bei den Geschäften ein. Die Frauen sortieren die Lebensmittel hier vor Ort. Rund 80 Tonnen Lebensmittel kommen so pro Monat bei uns an. Von hier aus beliefern wir insgesamt 18 Außenstellen. Dadurch erreichen wir pro Woche rund 5000 Gäste im gesamten Kreisgebiet. Wir haben uns mit der Zeit zu einem mittelständigen Logistik-Unternehmen entwickelt. Das hätten wir uns vor 19 Jahren bei der Gründung der Siegener Tafel nicht vorstellen können.“
Die Anzahl der Flüchtlinge unter den Gästen der Siegener Tafel habe in der letzten Zeit stark nachgelassen. Ein anderes Problem werde stattdessen immer größer: „Wir beobachten, dass die Altersarmut immer mehr Menschen betrifft und dass der Anteil der älteren Menschen an unseren Gästen stetig ansteigt. Hier würden wir uns ein effektives Gegensteuern der Politik wünschen“, äußerte Sybille Klein einen Wunsch an die anwesenden Politiker. „Wir brauchen stabile Renten, die zum Leben reichen“, pflichtete Rujanski ihr bei.
Anne Schäfer stellte klar, dass die Lebensmittel nicht kostenlos und nicht an jeden abgegeben werden: „Die Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden. Nach der Bedürftigkeitsprüfung zahlen Erwachsene 2 Euro und Kinder 1 Euro für die Lebensmittel. Wir hören immer wieder das Vorurteil, dass die Lebensmittel bei uns an jeden, auch an Wohlhabende, kostenlos verteilt werden. Dem ist nicht so.“