Umwelt- und Klimaschutz

Gutes Klima – überlebensnotwendig für unsere Kinder!

Klimaschutz ist die zentrale globale Zukunftsaufgabe, um den Lebensraum Erde auch für unsere nachfolgenden Generationen zu erhalten. Alle staatlichen Ebenen müssen dazu beitragen, auch die Kommunen. Unser Ziel ist, dass die Stadt Siegen zu einer klimaneutralen Kommune wird, das heißt, dass in Siegen nur so viele klimaschädliche Gase freigesetzt werden, wie im gleichen Zeitraum auch durch die Natur wieder gebunden wird. Wir wollen dieses Ziel jedoch nicht mit der Brechstange erreichen, sondern wollen die Klimaschutzmaßnahmen sozial verträglich gestalten, damit sie Akzeptanz in der Bevölkerung finden.

Wie wir das erreichen wollen:

  • Durch die Erstellung einer kommunalen CO2-Bilanz
  • Durch klimafreundliche Mobilität und Förderung regenerativer Antriebskonzepte
  • Durch den Bau eines flächendeckenden Netzes elektrischer Ladesäulen und Wasserstofftankstellen
  • Durch den Aufbau von Leih- und Ladestationen für E-Fahrräder und E-Rollern
  • Durch den Ausbau des Radwegenetzes
  • Durch eine Optimierung der Ampelschaltungen
  • Durch Vorrangschaltungen für den ÖPNV
  • Durch eigene Fahrspuren für den ÖPNV
  • Durch eine Verbesserung des ÖPNV durch Erstellung eines Nahverkehrskonzepts
  • Durch eine Rekommunalisierung des ÖPNV mit dem Ziel klimaneutraler Umstrukturierung
  • Durch ein digitales Parkleitsystem
  • Durch den Bau des Siegbergtunnels
  • Durch den Bau weiterer Parkhäuser im Innenstadtbereich
  • Durch die Förderung energetischer Sanierungen selbstgenutzten Wohneigentums
  • Durch ein Förderprogramm zur Errichtung von Photovoltaikanlagen
  • Durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden
  • Durch die Anlage von insektenfreundlichen Grünflächen im Stadtgebiet
  • Durch das Anlegen von ökologisch wertvollen Flächen auf Baugrundstücken
  • Durch das Verbot von „Steingärten“
  • Durch das Anlegen ökologisch wertvoller Flächen bei Gewerbeansiedlungen
  • Durch die Vermeidung von Müll und Abfall
  • Durch die Einführung der „Gelben Tonne“
  • Durch die Offenlegung verrohrter Bäche

Um nachzuweisen, dass die Stadt Siegen zu einer klimaneutralen Kommune wird, wird eine nachvollziehbare Datenbasis benötigt, die sogenannte kommunale CO2-Bilanz. Diese wollen wir erstellen und regelmäßig fortschreiben, um die Wirksamkeit aller klimapolitischen Maßnahmen zu überprüfen.

Wir wollen den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität und regenerative Antriebskonzepte fördern. Dazu gehört der Auf- und Ausbau eines flächendeckenden Netzes von elektrischen Ladesäulen und Wasserstofftankstellen für PKW und LKW genauso, wie der Aufbau von Leih- und Ladestationen für E-Fahrräder und E-Rollern. Wir wollen auf städtischen Liegenschaften und im öffentlichen Straßenraum hierfür Flächen zur Verfügung stellen.

Das Radwegenetz in Siegen werden wir weiter ausbauen. Vorrang haben für uns der Lückenschluss von bestechenden Radwegen, der Bau von weiteren Fahrradstraßen und -wegen, die Beseitigung von Gefahrstellen für Fahrradfahrende, die Instandsetzung bestehender Fahrradwege, sowie die Markierung von Fahrradschutzstreifen, insbesondere an Steigungsstrecken.

Um den Verkehrsfluss des motorisierten Individualverkehrs zu verbessern und dadurch die Abgasbelastung zu reduzieren, wollen wir prüfen, welche Ampelschaltungen noch weiter optimiert und aufeinander abgestimmt werden können. Gleichzeitig wollen wir die Ampelanlagen technisch so ausrüsten, dass die Busse des ÖPNV an diesen mittels Vorrangschaltung bevorzugt werden. An den Straßen, die dafür breit genug sind, wollen wir eigene Fahrspuren für den ÖPNV ausweisen. Wir wollen damit die Attraktivität des ÖPNV fördern und zu einer Verbesserung der Pünktlichkeit des ÖPNV beitragen.

Mit der Erstellung und Umsetzung eines städtischen Nahverkehrskonzepts wollen wir einen weiteren wichtigen Beitrag zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel leisten. Unser Ziel dabei ist die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit des ÖPNV an Werktagen in den Zeiten von 4/5 Uhr morgens bis 24 Uhr abends. Schichtarbeiter*innen und Schüler*innen sollen in der Lage sein, den ÖPNV zur Arbeit bzw. zur Schule zu nutzen. Am Wochenende soll es für Nachtschwärmer*innen möglich sein, mit Bus und Bahn auch nach 24 Uhr nach Hause zu kommen. Dafür müssen weitere Wohnquartiere, Arbeits- und Bildungsstätten an den ÖPNV angebunden werden. Stark frequentierte Anliegerstraßen wollen wir vom Durchgangsverkehr freihalten und damit die Wohnqualität in den Wohnquartieren sicherstellen. Das Nahverkehrskonzept soll Auskunft geben, wie all dies bürgerfreundlich, aber auch wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Das Nahverkehrskonzept ist die Grundlage für die Aufstellung des nächsten Nahverkehrsplans, mit dem der ÖPNV in Zukunft geregelt wird.

Wir setzen uns für die Rekommunalisierung des ÖPNV ein, um diesen klimaneutral umzustrukturieren und bedarfsgerecht auszubauen. Durch die Bezahlung der Busfahrer*innen nach dem TVöD wird der Beruf auch finanziell attraktiver gestellt. Busausfälle wegen Fahrer*innenmangel könnten so reduziert werden.

Um den Parksuchverkehr zu verringern wollen wir für die bewirtschafteten Parkplätze ein digitales und online abrufbares Parkleitsystem einführen. So kann man sich mittels Navigationssystem zum nächsten freien Parkplatz führen lassen. Für uns gilt, dass das Parken im Parkhaus grundsätzlich günstiger sein soll, als das Parken am Straßenrand auf einem bewirtschafteten Parkplatz.

Um die Innenstadt vor Emissionen und deren Bewohner*innen vor Schadstoffbelastungen und Lärm zu schützen, wollen wir eine verkehrsberuhigte Zone von Kochs Ecke bis Reichwalds Ecke einrichten. Daher setzen wir uns für die Umlenkung des Durchgangsverkehrs durch Wiederaufnahme der Planungen und die Realisierung des Siegbergtunnels ein. Durch diese Maßnahme könnten die Verkehrsströme durch den zentralen Innenstadtbereich auf ein Mindestmaß reduziert werden.

Die Umsetzung des Masterplans „Uni kommt in die Stadt“ wird unsere Innenstadt nachhaltig verändern und mit Leben füllen. Dieses Projekt der Universität Siegen unterstützen wir ausdrücklich. Allerdings müssen die Verkehre von rund 10.000 zusätzlichen Studierenden und Lehrenden bewältigt werden, die tagtäglich zur Universität in die Innenstadt kommen werden. Durch den Bau von Parkhäusern am Rande der Innenstadt, insbesondere bei der Siegerlandhalle und in der Nähe der geplanten neuen Universitätsstandorte wollen wir dem motorisierten Verkehr zusätzliche Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellen, um den Parksuchverkehr zu begrenzen. Darüber hinaus sind weitere Angebote des ÖPNV und alternative Mobilitätskonzepte – wie das bereits erwähnte E-Fahrräder-Verleih-System – notwendig, um die Strecken zwischen den einzelnen Universitätsstandorten zu überbrücken.

Bei Neubauten nimmt der Kreis Siegen-Wittgenstein im Bereich regenerativer Energien in NRW einen Spitzenplatz ein. Nachholbedarf gibt es aber bei Altbauten. Wir wollen daher die energetische Sanierung selbstgenutzten Wohneigentums mit einem städtischen Förderprogramm nachhaltig fördern. Die Förderung soll abhängig sein von der Anzahl der Familienmitglieder und der erreichten Energieeffizienz. Ebenfalls wollen wir die Errichtung von Photovoltaikanlagen und anderen regenerativen Energiequellen auf selbstgenutztem Wohneigentum finanziell fördern und entsprechende Finanzmittel im städtischen Haushalt bereitstellen.

Für die Installation von Photovoltaikanlagen und Solarthermie auf städtischen Gebäuden werden wir uns einsetzen, wo immer dies technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Das Thema „Insektensterben“ rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Im Stadtgebiet wollen wir daher die Anlage von insektenfreundlichen Grünflächen auf städtischen und privaten Flächen fördern. Private Hausbesitzer können sich hierzu durch die Stadtverwaltung beraten lassen. Die Aktion „Blütenzauber“, bei der der Samen von bei Insekten beliebten Blumen kostenlos durch die Stadtverwaltung verteilt wird, wollen wir fortsetzen.

Besitzer*innen neu ausgewiesener Wohnbauflächen wollen wir anregen, auf ihren Baugrundstücken ökologisch wertvolle Flächen wie z. B. Magerrasen und Wildblumenwiesen anzulegen. Wir wollen alle baurechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um das großflächige Anlegen von sogenannten „Steingärten“, bei denen Grundstücksflächen mit Bruchsteinen, Schotter o. ä. versiegelt werden, zu untersagen.

Bei Gewerbeansiedlungen wollen wir zur Auflage machen, dass neben Baumpflanzungen auch Wildblumenwiesen angelegt werden.

Wir wollen mit den lokalen Einzelhändlern ins Gespräch kommen und ein Bewusstsein für die Vermeidung von Verpackungsmaterial und Einweggeschirr, Stichwort „Coffee to go“, schaffen. So kann viel Müll vermieden werden.

Wir wollen die „Gelbe Tonne“ in den Stadtbezirken einführen, in denen dies ohne größere Probleme möglich ist. So kann vermieden werden, dass an den Abfuhrtagen die herausgestellten „Gelbe Säcke“ durch Tiere aufgerissen und der Müll auf der Straße verteilt wird.

Dort, wo es technisch möglich und finanziell darstellbar ist, wollen wir bereits verrohrte Bäche und Flüsse wieder offenlegen und renaturieren. Auch das letzte verbliebene Wehr in der Weiß wollen wir zurückbauen. Dann sind alle drei größeren Flüsse im Stadtgebiet, Sieg, Weiß und Ferndorf, wieder durchlässig für Wanderfische und andere Flusslebewesen.