Wirtschaft / Stadtentwicklung

Gute Arbeit – braucht einen starken Wirtschaftsstandort!

Eine Stadt lebt davon, nicht nur Wohnort, sondern auch Arbeitsort zu sein. Eine leistungsstarke Wirtschaft ist daher gut für jede Stadt. Damit die Wirtschaft starke Leistungen erbringen kann, muss die öffentliche Hand entsprechende Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. Unser Ziel ist es daher, eine qualitativ hochwertige und leistungsstarke Infrastruktur der Wirtschaft bereit zu stellen und dabei die Entwicklung unsere Stadtteile außerhalb der Innenstadt nicht zu vernachlässigen.

Wie wir das erreichen wollen:

  • Durch die Umsetzung des Gewerbegebietes „Martinshardt II“
  • Durch die Erschließung des Gewerbegebietes „Oberschelden/Seelbach“ mit einem Autobahnanschluss
  • Durch eine vorausschauende Gewerbe- und Industrieflächenpolitik
  • Durch die Schaffung von interkommunalen Gewerbegebieten
  • Durch den Bau von Handwerkerhöfen
  • Durch eine leistungsfähige Infrastruktur
  • Durch einen IC-Anschluss
  • Durch ein flächendeckendes Breitband- und Mobilfunknetz
  • Durch die Nutzung der Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung
  • Durch gute Arbeit und Ausbildung
  • Durch eine positive Einstellung zu Industrie und Handwerk
  • Durch die zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse der durchgeführten Dorfinnenentwicklungskonzepte (DIEK)
  • Durch die Ausweitung der Dorf- und Stadtteilentwicklungskonzepte
  • Durch weitere bürger*innennahe Quartiersentwicklungsprojekte
  • Durch die Stärkung und Weiterentwicklung der Bürgerhäuser, Nachbarschaftstreffs u. ä.
  • Durch die Sicherstellung der Nahversorgung, vor allem in den Rand- und Außenbezirken
  • Durch einen Lebensmitteldiscounter in Geisweid
  • Durch Informationen und Erläuterungen zu historischen Straßen- und Platznamen

Grundvoraussetzung für eine gute und erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt ist eine angemessene Ausstattung mit Industrie‐ und Gewerbeflächen. Für Siegen besteht laut der aktuellen IHK-Studie aus dem Jahr 2019 „Gewerbeflächenkonzept für die Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein, Teilbereich Stadt Siegen“ ein Flächenbedarf von 174 ha (92 ha für Gewerbe und 82 ha für Industrie). Aktuell gibt es in der Universitätsstadt Siegen Reserveflächen von lediglich 7,2 ha. Dies bedeutet in der Bilanzierung, dass unserer Stadt Gewerbe- und Industriegebietsflächen in einer Größenordnung von 166,8 ha fehlen.

Regelmäßig entstehen Bedarfe nach großen, zusammenhängenden und gut erreichbaren Gewerbe- und Industrieflächen, wie z. B. in den bereits realisierten Gewerbe- und Industriegebieten „Oberes Leimbachtal“ und „Martinshardt“, die schon kurze Zeit nach ihrem Bau nahezu komplett belegt sind. Daher setzen wir uns für die Umsetzung der geplanten Gewerbe- und Industriegebiete „Martinshardt II“ und „Oberschelden/Seelbach“ ein. Für „Oberschelden/Seelbach“ ist ein Autobahnanschluss notwendig, um den Lieferverkehr aus den benachbarten Ortschaften herauszuhalten. Ziel muss es sein, anfragenden Unternehmen und Handwerksbetrieben mindestens zwei bis drei Flächen zur Auswahl anbieten zu können. Dazu muss die Stadt Siegen eine Vorratspolitik für Gewerbe- und Industrieflächen betreiben.

Als Universitätsstadt muss es eine Selbstverständlichkeit sein, innovativen Unternehmen und Start-ups entsprechende Entwicklungsflächen anbieten zu können, damit der Wissenstransfer aus der Universität heraus in Siegen verbleibt. Da die geeigneten Flächen in unserer Stadt beschränkt sind, wollen wir die Schaffung von interkommunalen Gewerbegebieten mit unseren Nachbarkommunen ausloten und wo möglich auch umsetzen.

Neben den großen Flächen für Industrie, Handel und Gewerbe wollen wir aber auch unsere zahlreichen Handwerksbetriebe nicht vernachlässigen. Insbesondere im Innenstadtbereich, wo sich störendes Gewerbe aufgrund von Emissionsbeschränkungen nicht ansiedeln kann, wollen wir in den vorhandenen Gewerbeflächen Handwerksbetriebe ansiedeln. Auch können wir uns vorstellen, das Konzept der Handwerkerhöfe, in denen Handwerksbetriebe unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam untergebracht sind und voneinander profitieren, in Siegen auszuprobieren.

Neben der Bereitstellung der entsprechenden Flächen muss gleichzeitig eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen werden. Dazu gehören ein zukunftsorientiertes Straßen- und Schienennetz, ein IC-Anschluss, das Schließen der Lücken im Breitbandnetz, der Ausbau des Mobilfunknetzes in der 5G-Technik, sowie die effektive Nutzung der Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung.

Wenn die Menschen in unserer Heimat insbesondere Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten mit Zukunftsperspektive – und zwar in Industrie, Handwerk sowie im Dienstleistungssektor – haben, bleiben sie längerfristig in der Region. Dadurch können wir einen aktiven Beitrag leisten, dem demografischen Wandel konkret entgegenzuwirken. Für uns als SPD ist es wichtig, dass nicht jede Arbeit, sondern gute Arbeit und Ausbildung unterstützt wird. Unter guter Arbeit verstehen wir u. a. eine Bezahlung nach Tariflohn, geregelte Arbeitszeiten, die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards, kein Zeitdruck, ein gutes Arbeitsklima, ausreichend Pausen und Urlaub.

Neben den Menschen in unserer Stadt brauchen wir aber auch ausreichende Gewerbesteuereinnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Einrichtungen und Angebote. Nur mit entsprechenden Flächen für Unternehmen und Gewerbebetriebe können die erforderlichen Finanzressourcen dauerhaft vor Ort generiert werden. Insofern ist es wichtig, dass es in unserer Stadt eine grundsätzlich positive Einstellung zu Industrie und Handwerk und den von ihnen benötigten Flächen gibt. Die Gewerbeflächenpolitik ist somit eines der wichtigsten Instrumente kommunaler und regionaler Wirtschaftsförderung.

Die Stadtteil- und Dorfentwicklung außerhalb der Innenstadt und der Gewerbeflächenthematik darf ebenfalls nicht vernachlässigt werden, um gleichwertige Lebensverhältnisse überall in unserer Stadt zu gewährleisten. Beispielhaft sind die mit breiter Bürger*innenbeteiligung durchgeführten Dorfinnenentwicklungsprozesse (DIEK) in Eisern, Seelbach und Trupbach. Die mit den Bürger*innen dabei erarbeiteten Ergebnisse wollen wir zeitnah umsetzen. Dafür werden wir entsprechende Haushaltsmittel bereitstellen. Die Dorfinnenentwicklungskonzepte wollen wir jedes Jahr auf ein weiteres Dorf bzw. einen weiteren Stadtteil ausweiten.

Das Quartiersentwicklungsprojekt am Rosterberg bindet die betroffenen Bürger*innen bei der Fortentwicklung ihres Wohnquartiers ein und vernetzt Vereine und Initiativen, die dort aktiv sind. Diese erfolgreiche Arbeit wollen wir auf weitere Wohnquartiere in unserer Stadt ausdehnen. Es gilt, das unmittelbare Lebensumfeld zu stärken durch Unterstützung der Nachbarschaften und Initiativen ggfs. auch durch Ausbau und Weiterentwickeln von Bürgerhäusern und Nachbarschaftstreffs. Von besonderer Bedeutung ist hierbei ein breit angelegter Beteiligungsprozess, in dem sich möglichst Viele mit ihren Vorschlägen einbringen und miteinander austauschen können.

In diesen Gesprächen, „Werkstätten“ und Bürger*innenforen wird zweifellos auch intensiv nachgedacht und erörtert werden, wie künftig in den Stadtteilen die „Nahversorgung“, also der Zugang zu Haus- und Fachärzten, zu Apotheken und Pflegeeinrichtungen, zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten usw. ausreichend gesichert werden kann. Wir wollen die Nahversorgung, insbesondere in den Außenbereichen, sicherstellen, z. B. durch Lieferservices, Carsharing und Nachbarschaftshilfe.

In Geisweid entsteht derzeit ein neuer Lebensmittelvollsortimenter. Es fehlt jedoch weiterhin ein zweiter Lebensmitteldiscounter, der etwas günstiger ist und von der Bevölkerung gewünscht wird. Wir wollen daher die planerischen Voraussetzungen schaffen, um in Geisweid einen weiteren Lebensmitteldiscounter ansiedeln zu können.

Viele Straßen und Plätze in unserer Stadt sind nach historischen Persönlichkeiten, Orten und Ereignissen benannt, über die das Wissen in der Bevölkerung immer weiter abnimmt. Um dieses Wissen zu erhalten, wollen wir die digitalen und gedruckten Stadtpläne sowie die Straßenschilder um fachkundige Erläuterungen der Bezeichnungen für Plätze und Straßen ergänzen.