Wohnen in Siegen

Gutes Wohnen – bezahlbar für alle!

Einer aktuellen Studie der Humboldt-Universität Berlin in Zusammenarbeit mit der Hans-Böckler-Stiftung zufolge fehlen in Siegen 4.665 Wohnungen für Personen, die weniger als das Durchschnittseinkommen (Bundesmedianeinkommen) beziehen. Es herrscht daher ein Mangel an Sozialwohnungen und weiteren günstigen Wohnungen in unserer Stadt für Einkommensschwache, Studierende und Senioren – gerade in räumlicher Nähe zur Stadtmitte. Aber auch für Hochqualifizierte, die wegen der Universität oder den Firmen, die sich in unseren Gewerbegebieten niedergelassen haben, nach Siegen ziehen möchten, fehlen adäquate Wohnbauflächen. Unser Ziel ist es daher, diesen Wohnungsmangel zu bekämpfen und neuen Wohnraum zu schaffen.

Wie wir das erreichen wollen:

  • Durch die Ausweisung neuer Baugebiete
  • Durch die Beplanung aller möglichen Baugebiete
  • Durch die Schließung von Baulücken
  • Durch die Bereitstellung von Bauland für Sozialwohnungen
  • Durch den Bau von Wohnraum durch die städtische KEG
  • Durch die Erhöhung der Quote für Sozialwohnungen in Neubaugebieten auf 30 %
  • Durch sozial ausgewogene Wohngebiete
  • Durch eine Umnutzung der freiwerdenden Flächen der Universität am Haardter Berg zum Wohnen
  • Durch ein schnelleres und digitales Bauantragsverfahren

Für die Schaffung von neuem Wohnraum ist die Ausweisung neuer Baugebiete Grundvoraussetzung. Mit dem Wohnbaulandkonzept 2018 wurden rund 90 potentielle Flächen in Siegen auf ihre Bebaubarkeit hin untersucht und bewertet. Herausgekommen ist eine Prioritätenliste mit 60 möglichen neuen Wohngebietsflächen in allen Stadtteilen. Diese 60 potenziellen neuen Wohngebietsflächen wollen wir allesamt beplanen, um dann entscheiden zu können, welche tatsächlich bebaut werden können, um den Wohnungsmangel in Siegen zu bekämpfen.

Noch schneller umsetzbar ist die Schließung von Baulücken dort, wo bereits Baurecht besteht. Die Stadt Siegen hat hierzu ein Baulückenkataster online gestellt und berät Bauwillige bei der Findung eines passenden Baugrundstücks. Diesen Service wollen wir beibehalten und intensivieren.

Die Anzahl der Sozialwohnungen in unserer Stadt geht seit Jahren zurück, was es für Menschen mit Wohnberechtigungsschein immer schwieriger werden lässt, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Diesen Trend wollen wir umkehren und dazu städtische Grundstücke Investoren zweckgebunden zur Verfügung stellen. Aber auch unsere städtische Kommunale Entwicklungsgesellschaft (KEG) wollen wir in die Lage versetzen, verstärkt auf dem Wohnungsbaumarkt aufzutreten. Bei Neubaugebieten wollen wir die Quote für den Sozialwohnungsbau im Durchschnitt auf 30 % erhöhen. Dabei darf es allerdings nicht dazu kommen, dass Neubaugebiete zu sozialen Brennpunkten werden. Es ist daher wichtig, dass beim Verkauf städtischer Grundstücke auf eine ausgewogene Sozialstruktur  geachtet wird, sowie Flächen für die Allgemeinheit, wie Grünflächen, Spielplätze oder Jugendtreffs, und eine gute ÖPNV-Anbindung bei der Planung neuer Baugebiete vorgesehen werden.

Eine große Chance bietet auch unter Wohnungsbauaspekten der Umzug der Universität Siegen vom Haardter Berg in die Innenstadt. Die freiwerdenden Flächen der Universität am Haardter Berg sollen aus unserer Sicht überwiegend für den Wohnungsbau umgenutzt werden. Hier könnte ein Modellprojekt für nachhaltiges und energiesparendes Bauen entstehen, z. B. mit zentraler Nahwärmeversorgung, digitaler Netze („smart City“), verbindlichen Vorgaben für die Nutzung von Solarthermie, Regenwasser und Photovoltaik oder anderen regenerativen Energiequellen. Die Förderung für ein solches Modellprojekt wollen wir prüfen lassen.

Und letztendlich wollen wir auch die städtische Verwaltung derart umbauen und in die Lage versetzen, dass Bauantragsverfahren in Zukunft auf dem digitalen Weg online durchgeführt werden können.